Heckumbau Ducati Monster
5. Oktober 2020DIY Wandhalterung für Softboxen
25. Oktober 2020Vorab: Entschuldigt bitte die Bildqualität - ich habe während des Baus meist nur schnelle Handybilder gemacht und bei einigen Abschnitten auf GoPro-Bilder meiner Zeitraffer zurückgegriffen. Sie sind nicht schön, aber zumindest ist erkennbar wie ich die Hohlkehle gebaut habe.
Ich habe mich beim Bau, wie im ersten Teil bereits erwähnt, stark an Julian Eichhoffs Studio orientiert. Er hat den Bereich nach der Rundung (gemeint ist der eigentliche Studioboden, auf dem die Motorräder stehen) glatt gespachtelt und den Betonboden gestrichen. Das hatte ich zunächst auch vor, habe mich dann aber dagegen entschieden, weil der Boden in meinem Studio sehr viele sehr tiefe Risse hat und uneben ist. Ich hätte ihn mit Ausgleichsmasse begradigen können, allerdings ist der Raum nur angemietet und deshalb habe ich eine Lösung gesucht die ich auch wieder zurückbauen kann, wenn wir mal dort ausziehen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, die Hohlkehle mit Holzplatten nach vorne hin zu verlängern, sodass ich einen geraden Untergrund bekomme, den ich auch streichen kann.
Die Planung ging eigentlich relativ schnell; weil an der Wand aber noch Steckdosen angebracht wurden, musste ich die gesamte Konstruktion etwas nach vorne verlegen. Dazu habe ich einfach Kanthölzer von etwa 8cm Stärke verwendet. Um der Rundung an der Unterseite einen gleichmäßigen Radius zu geben, habe ich Holzplatten zurechtgeschnitten und diese im Abstand von etwa 30cm an der Wand (bzw. auch untereinander) befestigt.
Nachdem das "Trägersystem" stand, habe ich die Deckplatten befestigt. Dazu habe ich mir 3mm starke MDF-Platten zu jeweils 120 x 170 cm zurechtschneiden lassen und diese zuerst im Bereich der Rundung an den Hintergrund angeschraubt. Beim Übergang zum Betonboden habe ich neben ein paar Schrauben auch Silikonkleber verwendet - der lässt sich bei Bedarf rückstandslos wieder entfernen. Danach habe ich die oberen Platten auf die Rundung „aufgesetzt“ und sie ebenfalls am Trägersystem festgeschraubt.
Die gerade Fläche im unteren Bereich – also den eigentlichen „Studioboden“ – habe ich ebenfalls mit MDF-Platten ausgelegt. Ich habe sie am Boden angeschraubt und zusätzlich mit Silikonkleber fixiert (der hat jedoch nicht so gut gehalten, aber dazu später mehr).
Mit insgesamt drei Bahnen nebeneinander zu je vier MDF-Platten ergibt sich eine Höhe von etwa 2,50m bei 3,60m Breite. Der Boden geht, gemessen ab der Stelle an der die Hohlkehle in die Gerade übergeht, etwa 4,0m nach vorne – perfekte Maße um ein Motorrad in jeder gewünschten Position (und ggf. auch einen hoch gewachsenen Fahrer) abzulichten und dabei trotzdem noch ein bisschen Platz zu allen Seiten zu haben, damit der Bildausschnitt nicht zu stark beschnitten wird.
Nachdem ich mit dem Verlegen der MDF-Platten fertig war, kam der unangenehmste Teil der Arbeit; ich hatte tagelang etwa folgenden Ablauf:
- Spachteln & trocknen lassen
- Schleifen
- Spachteln & trocknen lassen
- Schleifen
- Spachteln & trocknen lassen
- Schleifen
- Spachteln & trocknen lassen
- Schleifen
- Spachteln & trocknen lassen
- Schleifen
- ...
Damit der Rest des Raumes nicht zu sehr einstaubt, habe ich den Rohbau des Studios mit einfachen Malerplanen abgeklebt, sodass ich dort in Ruhe vor mich hin stauben konnte. Allerdings: Jeden Abend zur Baustelle zu fahren um dann stundenlang die Wände und den Boden abzuschleifen, bis diese nahezu plan sind, sie danach erneut zu spachteln, das ganze über Nacht trocknen zu lassen und am nächsten Abend wieder mit dem Schleifen zu beginnen hat mich doch stark an "...und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert.
Aber es hat sich gelohnt: Nach ein paar Tagen nervtötend monotoner Arbeit hatte meine Hohlkehle eine wunderbar glatte Oberfläche. Leider hatte sich der Silikonkleber durch das viele darüber laufen gelöst, sodass ich nun ein paar Wellen im Boden habe… Ich hoffte dass das später keinen so gravierenden Einfluss auf das Licht hat und habe mit dem Grundieren und Streichen weitergemacht. Ein paar Unebenheiten kann man ja digital noch rausretuschieren. Sollte der Boden dennoch zu uneben sein kann ich später bei Bedarf immer noch zwei, drei Eimer Ausgleichsmasse nehmen – da ich ja jetzt eine Unterkonstruktion habe, würde zumindest der eigentliche Boden nichts abbekommen, sodass das ganze auch rückbaubar wäre.
Ich habe mich nach etwas Hin- und Her für RAL 7035 ("Lichtgrau") entschieden - ein neutrales grau, dass als "Universal-Farbe" sowohl für schwarze, weiße als auch für bunt lackierte Motorräder gut geeignet ist. Am Bildschirm sah es gut aus, fertig gemischt im Eimer kam es mir aber sehr hell vor. Nachdem ich die Hohlkehle gestrichen hatte und alles getrocknet war, ist die Farbe aber deutlich nachgedunkelt, sodass es jetzt annährend so aussieht wie ich es mir vorgestellt habe. Wie gut es passt werde ich bei meinem ersten Test-Shooting sehen – da ich die Hohlkehle ohnehin immer mal wieder Nachstreichen muss (das Rangieren der Motorräder wird halt seine Spuren hinterlassen), kann ich ja bei Bedarf auf ein dunkleres Grau wechseln…
Zuletzt habe ich noch die Halterung für den Papier-Hintergrund angebracht - das war schnell erledigt da es sich hier im Prinzip nur um ein paar Schrauben in der Wand handelt. Für den schwarzen Hintergrund lasse ich mir noch einen passenden Molton mit 3,60 Metern Breite und 6,50 Metern Länge konfektionieren, der sich dank Hohlsaum am oberen Ende problemlos auf mein schon vorhandenes mobiles Hintergrundsystem auffädeln lassen wird.
Da ich mich bei der Hohlkehle für eine extra robuste Farbe entschieden habe – immerhin werden da regelmäßig mehrere hundert Kilo schwere Motorräder draufgestellt und immer wieder umpositioniert – muss ich mich aber noch ein bisschen gedulden: Laut Hersteller ist die Farbe erst nach acht Tagen voll ausgehärtet! Ich werde dann im dritten Teil berichten wie meine Erfahrungen waren und was ich beim nächsten Mal besser machen würde! So ist das eben: Wir lernen durch Fehler...
Ein paar Bauabschnitte habe ich mitgefilmt und in einem Zeitraffer-Video verarbeitet - so ist meine Bauanleitung etwas besser nachzuvollziehen, denke ich: