Bau eines Motorrad-Foto-Studios – Teil 1: Vorüberlegungen
17. Juli 2020Low-Budget Makro-Blitz-Diffusor
23. August 2020Hier habe ich meine Packlisten zusammengstellt - inklusive Verlinkungen zu einigen Produkten, von denen ich persönlich überzeugt bin. Viele der Sachen habe ich seit mehreren Jahren im Einsatz, daher gebe ich meine Erfahrungen gerne weiter. Hier im Blog habe ich meine Liste ausführlich kommentiert - in der Download-Version (s.u.) findest Du sie als druckbare "Checkliste zum Ausdrucken, Ergänzen und Abhaken". Sie soll als Orientierung dienen, was man alles auf eine Motorrad-Tour mitnehmen könnte oder sollte - gerade (noch) unerfahrene Motorrad-Fahrer neigen dazu, zu viel mitzunehmen. Das ging mir auch so. Über die Jahre habe ich mir diese Liste mit Dingen zusammengestellt, die man wirklich braucht (bzw. definitiv nicht braucht):
Motorrad & Gepäck
- Zurr- / Spanngurte u./o. Gepäckspinne (Zurr- / Spanngurte habe ich schon öfter mal gebrauchen können - sei es um spontan etwas ungeplantes Zusatzgepäck zu verzurren oder um gerissene Taschen o.ä. notdürftig zu befestigen. Sie nehmen kaum Platz weg und können unterwegs enorm praktisch sein!)
Werkzeug & Ersatzteile
- Bordwerkzeug, Kombizange, Zündkerzen-Schlüssel, Kabelbinder, Sicherungen, Bowdenzug-Reparatur-Set, Schrauben- & Kleinteile-Sortiment, Warndreieck, Erste Hilfe-Set, ggf. Kettenspray (wenn kein Kettenöler vorhanden ist), Steckschlüsselsatz, Messer, Brems- / Kupplungshebel, Panzerband, Reifen-Reparatur-Set (Das meist spärliche Bord-Werkzeug sollte unbedingt um das wichtigste ergänzt werden, was man braucht, um notdürftige Reparaturen am Straßenrand durchführen zu können. Hier gilt die "Kondom-Regel": Besser haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben. Das allermeiste der o.g. Dinge habe ich über die Jahre ein- oder mehrmals im Einsatz gehabt!)
Dokumente & Unterlagen
- Portemonnaie mit Personalausweis (außerhalb Europas Reisepass), Kreditkarte, ADAC-Karte, Führerschein & Fahrzeugschein
- Grüne Versicherungskarte (innerhalb Europas nicht zwingend nötig, kann aber Ärger ersparen)
- Ersatz-Zündschlüssel und -Gepäck-Schlüssel (schon mal einen Schlüssel verloren / verbogen? Das Suchen ist "mitten im Niergendwo" noch viel spannender als zu Hause..!)
- Buchungs-Bestätigungen sowie Kopien aller wichtigen Unterlagen (auch Personalausweis & Fahrzeugschein!) in wasserfester Dokumentenhülle (nur für den Fall)
Kleidung
- Socken, Boxershorts & T-Shirts (aufgeteilt auf mehrere Plastiktüten [Daypacks] - so kann im schlimmsten Fall nicht alles nass werden)
- Straßenschuhe, Funktionsunterwäsche, Jeans & Pullover (auch in mehreren Plastiktüten. Da man die meiste Zeit über in der Motorrad-Kombi stecket, sind ausreichend Unterwäsche & T-Shirts wichtiger; je 1-2 Hosen und Pullover reichen i.d.R. für zwei Wochen - ansonsten kann man unterwegs einen Waschsalon ansteuern.)
- Regenkombi (separat & griffbereit, z.B. im Topcase oder Tankrucksack)
- ggf. Badehose
Hygiene & Gesundheit:
- Kulturbeutel inkl. kleinem Spiegel
- Mikrofaser-Handtuch (60x120) (reicht von der Größe selbst für mich, trocknet sehr schnell und hat ein genial kleines Packmaß)
- Taschentücher
- Reiseapotheke mit Ibuprofen, Imodium akut, Vomex / MCP, Fenistil, Desinfektions-Spray, ggf. Sonnencreme
Outdoor-Kram
- Zelt (Packmaße beachten!), BW-Heringe (halten bedeutend besser als die Standard-Heringe - gibt es meist günstig als Gebrauchtware im BW-Shop um die Ecke!), Reise-Hammer (zum Einschlagen der Heringe in harten Boden), Zeltlampe (sehr praktisch!) & 5-10 Wäscheklammern (zum notdürftigen Trocknen von Kleidung im Zelt)
- Isomatte inkl. Flickzeug (die Isomatten von Therm-a-Rest sind genial! Allerdings habe ich mich für eine mit einem eher ausladenden Packmaß entschieden. Gut schlafen zu können und morgens ausgeruht zu sein ist mir an dieser Stelle wichtiger als ein geringes Packmaß.)
- Aufblasbares Kopfkissen & Schlafmaske (Ich favorisiere ein aufblasbares Nackenhörnchen - es verrutscht nicht und der Kopf ist immer gut abgestützt. Durch den Luftdruck kann man die Härte sehr gut einstellen. Eine Schlafmaske sieht zwar bescheuert aus, aber wer schon mal versucht hat um die Sommersondenwende herum im Zelt einzuschlafen, weiß, wie sinnvoll sie sein kann).
- Schlafsack (Ich habe mich wegen der guten Isolierung und dem geringen Packmaß für einen Daunen-Schlafsack mit einer Komfort-Temperatur von 0°C entschieden - eine sehr gute Schlafsack-Beratung findet Ihr hier)
- Klapptisch & zwei Klappstühle (nicht luxuriös, aber mit sehr guten Packmaßen)
Essen & Trinken
- Gaskocher inkl. Feuerzeug & 1-2 Reserve-Kartuschen (Reicht für den morgendlichen Kaffee und ein warmes Abendessen. Eine Gaskartusche kann [abhängig von den Witterungsverhältnissen!] etwa 20 mal einen Liter Wasser zum sieden bringen, das entspricht etwa 75 Min. Brenndauer.)
- Topf & Pfanne, zwei Teller, Tasse, BW-Besteck, kleine Flasche Spülmittel & Schwamm (Mein Haushalt-to-go passt perfekt ineinander -> extrem geringes Packmaß)
- 2x 1,5 Liter Trinkwasser, Instant-Kaffee-Pulver & Reise-Gewürz-Set
- Nahrungsmittel für ein bis zwei Tage: Energy Cakes, Wasa Sandwich-Sticks, Instant-Nudeln, Brot mit Honig oder Erdnussbutter (oder ähnlich wärmeunempfindlichem Brotaufstrich) etc.
Technik & Elektronik
- Foto- & Videoausrüstung:
- Spiegellose Kamera mit 1-2 Objektiven
- Reise-Stativ groß oder klein (die haben beide geniale Packmaße und selbst das kleine reicht meist aus!)
- GoPro's inkl. Zubehör und versch. Motorrad-Halterungen
- iShoxs Saugnapf-Halterung
- Timelapse-Stativkopf
- Camcorder
- Wasserdichter Beutel für Elektonik-Kleinkram
- Handy
- Bluetooth-MP3-Player
- 5-fach-USB-QC-Ladegerät
- 12V-USB-Adapter (damit im Notfall noch über die Bordsteckdose etwas Strom generiert werden kann)
- 24.000mAh Solar-Powerbank (hält mehrere Tage - selbst bei meinem Stromverbrauch. Dank Solarzelle kann im Notfall immer noch genug Strom erzeugt werden um bspw. einen Notruf abzusetzen)
Navigation:
- Navi
- Reiseführer inkl. Papier-Karten (Ich habe trotz aller digitalern Technik immer noch eine Karte im Tankrucksack - zum Einen weil ich die Strecke gerne auf der Karte mitverfolge um zu wissen wo ich gerade bin und zum Anderen, weil man auf gedruckten Landkarten immer auch sehenswerte Zwischenziele findet).
Sonstiges
- Sonnenbrille
- 2-3 Mikrofaser-Tücher (eins für's Visier, eins für den Lack und ggf. eins in Reserve)
- Getöntes & Klares Visier (mit Sonnenbrille und getöntem Visier durch einen unbeleuchteten Tunnel zu fahren macht nur bedingt Spaß, kommt aber durchaus vor)
- Unterziehhandschuhe / Zweites Paar Handschuhe (wichtig in kalten Regionen bzw. wenn es mal einen Tag lang durchgeregnet hat)
- Kleine Mülltüten
NICHT benötigt werden:
- Benzinkanister, auch nicht als 2-Liter-Reise-Kanister: Innerhalb Europas findet man immer eine Tankstelle - selbst im dünn besiedelten Norden Skandinaviens. Vorausgesetzt, man achtet darauf rechtzeitig zu tanken! Auf Touren steuere ich immer ab etwa der Hälfte der maximal möglichen Reichweite eine Tankstelle an. Denkt auch daran, dass ein voll bepacktes Motorrad mehr Benzin verbraucht als im Alltag! Nur, wenn die Reichweite unter 300km liegt, sollte man darübernachdenken, vielleicht doch einen Kanister mitzunehmen.
- Ersatz-Glühlampen: Man bekommt sie an jeder Tankstelle - warum sollte man sie also mitschleppen? Mal ganz davon abgesehen, dass sie entsprechend "sicher" verpackt werden müssen - ansonsten hat man einen Haufen Glasmüll im Gepäck... Wenn sie durchbrennen, ist ohnehin nur einer der beiden Glühfäden kaputt - das Fern- bzw. Abblendlicht funktioniert aber weiterhin!
Packliste zum Ausdrucken, Ergänzen und Abhaken
In meiner "Must-have-Liste" habe ich alle relevanten Dinge aufgelistet, die ich auf praktisch jeder Tour mitnehme - egal ob es nur ein paar Tage über's Wochenende oder eine mehrwöchige Urlaubs-Tour ist. Diese Dinge habe ich immer dabei - selbst wenn ich nur mit leichtem Gepäck reise. Alles auf der Liste bekommt man, wenn es nicht anders geht (z.B. mit einem Motorrad ohne Koffersystem bzw. ohne Textil-Taschen), in eine Hecktasche / -rolle und einen Tankrucksack. Wer will, kann auch noch einen "normalen" Rucksack ergänzen, aber der ist auf Dauer ziemlich unbequem.
Für die meisten mehrtägigen Motorrad-Touren sowie praktisch alle Urlaubs-Touren kommt die "Standard-Packliste" zum Einsatz. Solche Touren fahre ich meist mit einem Motorrad mit festem Gepäck-System (zwei Koffer + Topcase) und Tankrucksack, das entspricht etwa 135 Litern Gepäck-Volumen. Meistens läuft es darauf hinaus, dass ich von solchen Touren mit reichlich Bild- & Videomaterial zurückkomme und sogar einiges der Foto- & Videoausrüstung gar nicht oder nur spärlich im Einsatz hatte - mit der mitgenommenen Kleidung aber "gerade so" ausgekommen bin (oder noch spontan einen Waschsalon ansteuern musste). Man muss halt Prioritäten setzen...
Wenn zusätzlich zu dem "normalen" Kram auch noch Zelt, Schlafsack, Isomatte, Camping-Kocher usw. mit müssen, wird meine "Camping-Packliste" relevant. Im Grunde handelt es sich dabei um die Standard-Packliste, die mit einer großen Hecktasche ergänzt wird. In einer schnellen Rechnung wird klar um wie viel Gepäck es sich (theoretisch) handelt:
- 2x Seitenkoffer, je 38 Liter
- Topcase, 45 Liter
- Tankrucksack, max. 22 Liter
- Hecktasche, 60 Liter
So bepackt bekomme ich über 200 Liter an Gepäck mit. Sicher, Kurven kratzen fällt mit all dem (hecklastigen) Gewicht schwer - aber auf Urlaubs-Touren geht es ja auch nicht um maximale Schräglage.
In dieser Liste habe ich, ausgehend von der Camping-Packliste, einmal meine "Standard-Verteilung" aufgeführt, um zu zeigen welche Gepäckverteilungen ich für sinnvoll halte. Sie soll Dir als Anregung dienen - je nach dem welches Gepäck-System Du hast, musst Du ohnehin etwas variieren (z.B. habe ich mich für Toplader-Koffer entscheiden, da bei diesen der Inhalt nicht auf der Straße landet, wenn man darin kramt - außerdem haben meine Koffer ein praktisches Deckelfach für all die Dinge, an die man bei Bedarf schnell herankommen sollte).
Hier noch einige Pack-Tipps:
- Generell gilt: Schwere Sachen nach unten - ins Topcase am besten nur leichte Sachen. Je höher der Schwerpunkt liegt, desto schwerer ist es, das Motorrad zu kontrollieren (die meisten Anbieter geben beim Topcase zudem eine Höchstbeladung von 5kg an)!
- Viele Tankrucksäcke lassen sich per Reißverschluss erweitern. Ich empfehle ausdrücklich, die Tour nicht mit "erweitertem" Tankrucksack zu starten. Zum Einen, weil der Tankrucksack in die Höhe wächst und die Armaturen / das Navi schlechter abzulesen sind und zu Anderen, weil später der Stauraum für Souveniers fehlen wird.