Tag 2: Autobahnen, Brücken und die letzten Kronen
16. Juni 2019Tag 4: Oslo
18. Juni 2019Unsere erste Camping-Nacht war kühler als erwartet, aber immerhin hatten sich die Mücken zum Morgen hin verzogen, sodass wir wenigstens in Ruhe frühstücken konnten. Erst jetzt hat sich ein wirkliches Urlaubsgefühl eingestellt - der erste Motorrad-Tag diente nur dazu möglichst tief nach Schweden reinzufahren; außerdem waren wir morgens noch in Deutschland aufgewacht, sodass es sich noch nicht so richtig nach Urlaub anfühlte. Erst am dritten Tag, als wir die Campingstühle morgens im feuchten Gras aufgebaut und das Kaffeewasser mit dem Gaskocher heiß gemacht haben, haben auch Puls und Blutdruck begriffen, dass es in den nächsten paar Tagen ruhiger zugehen würde.
Nachdem wir zusammengepackt haben sind wir weiter Richtung Norden gefahren und haben hier und da - zumeist an typisch schwedischen Seenlandschaften - kurze Foto-Stopps eingelegt. Richtige Pausen haben wir eigentlich nicht gemacht - einerseits weil es einfach (noch) nicht nötig war und andererseits weil wir an diesen Tag noch einen Termin hatten:
Im vergangenen Jahr hatte ich eher beiläufig von dem beeindruckenden "Vattenfall-Wasserfall" gehört und hatte mit Lars einen Abstecher dorthin gemacht - allerdings wusste ich damals noch nicht dass der Wasserfall regelrecht "Öffnungszeiten" hat und immer nur für eine Viertel Stunde eingeschaltet wird. Da unser Weg nach Norwegen uns sehr nahe an Trollhättan vorbeiführte, plante ich also einen (dieses Mal vorab recherchierten) Zwischenstop ein. Wir waren zwar früh dran, konnten dadurch aber immerhin in Ruhe die Kameras aufbauen und gemütlich darauf warten dass das Spektabel beginnen sollte. Zuerest gab es eine Durchsage auf schwedisch - sie wurde aber für die vielen Touristen, die sich in der Zwischenzeit angesammelt haben, noch einmal auf englisch wiederholt und enthält im Grunde nur die Kurzfassung der Geschichte und ein paar (beeindruckende!) Daten und Fakten. Danach wurde das erste Schleusentor geöffnet: Es ist einerseits beeindruckend wie laut Wasser sein kann - und andererseits interessant wie lange es doch dauert, bis dass die soundsoviel Millionen Kubikmeter Wasser die etwa 400m lange Strecke überwunden haben.
Wir sind danach relativ straight Richtung Westen gefahren und haben uns der Nordseeküste entlang unseren Weg nach Norwegen gebahnt. Unser Tagesziel war ein Campingplatz nahe der Grenze, aber kurz zuvor haben wir noch einen malerischen Küstenstreifen entdeckt, an dem wir einfach für ein paar Fotos anhalten MUSSTEN: grün bewachsene Felsinseln erhoben sich aus den seichten Wellen der Nordsee und wurden von der langsam tiefer sinkenden Sonne in ein warmes gold-gelb getaucht während die ringsum am Wasser errichteten Häuser ruhig und weitgehend verlassen wirkten. Es war in einem Wort: gemütlich.