Tag 3: Vattenfall Wasserfall, schwedische Seenlandschaften & die Nordsee
17. Juni 2019Tag 5: Keine Geister in Nes, Norwegens grüner Osten & Rondane Nationalpark
19. Juni 2019Nun war er also endlich gekommen: Der Tag, an dem wir nach etlichen Jahren der Vorfreude endlich Norwegen besuchen würden! Nach nicht einmal einer Stunde waren wir an der Grenze - wobei außer einem Schild am Straßenrand, einem gut 2 Meter hohen Grenzstein und einem Strich quer über der Fahrbahn nichts auf einen Grenzübergang hingedeutet hat. Aus einer spontanen Laune heraus haben wir "den Papst gegeben" und sind nach einem Schmatzer auf den Asphalt direkt weiter gefahren. Den ersten "richtigen" Zwischenstop haben wir in Halden eingelegt und die Festung Fredriksten erkundet - allerdings haben wir uns nach einem kurzen Rundgang durch die gut erhaltene Anlage recht schnell wieder auf den Weg gemacht, weil wir unbedingt nach Oslo wollten.
Trotz dem wir uns nicht allzuviel Zeit gelassen hatten, kamen wir recht spät an und haben leider keinen Abstecher mehr ins Neseblød machen können. Das lag unter anderem daran, dass mein Navi mal wieder das "Stockholm-Syndom" hatte: Es verlor ständig die Satelliten-Verbindung, drehte die Anzeige hin- und her und änderte die Routenasicht derart spontan, dass ein korrektes Abbiegen kaum möglich war. Dieses fast schon zickige Verhalten hatte es bereits in Stockholm und später auch in Göteborg; offenbar mag es skandinavische Großstädte nicht besonders und fühlt sich eher im ländlichen Raum wohl...
In Oslo haben uns ein Hotel gegönnt - das war zwar recht teuer, gehörte preislich aber eher ins untere Mittelfeld. Es lag in Spuckweite zum Königspalast - insbesondere deshalb hatte mich der Preis etwas überrascht. Zwar nicht überraschend, aber ungewohnt hoch waren die Alkoholpreise: Wir haben für das Abendessen kaum 10,- EUR pro Person - für die begleitenden vier Biere aber gut 35,- EUR bezahlt. Für Bier-liebhabende Deutsche ist Norwegen eben gewöhnungsbedürftig...
Den Rest des Abends sind wir quer durch die Stadt spaziert und haben Oslo ohne wirklichen Plan erkundet: Der Palastgarten ist zwar prinzipiell ganz reizvoll, man ist aber auch schnell damit fertig. Einen Spaziergang zum nahe gelegenen Skulpturenpark (Frognerparken) haben wir zeitlich nicht mehr geschafft und uns außerdem für das Hafenviertel entschieden. Die Oper ist zwar ein ganz chicker Bau, aber meiner Meinung nach etwas überbewertet (wobei der Ausblick von dem obersten Podest bei gutem Wetter schon beeindruckend ist). Das Akershus hatte ich mir interessanter vorgestellt; dafür kann man am Hafen aber allerhand interessante Details entdecken - in einen Kai eingelassene Netze, in die man sich reinlegen kann, zum Beispiel. Sie waren aber leider schon besetzt, so blieb uns nur der überseeische Spaziergang über dickes Sicherheitsglas. Wenn einem dort etwas aus den Taschen fällt, landet es immerhin nicht gleich im Brackwasser...
Oslo hat sicher viel (mehr) zu bieten, aber da wir vor allem wegen der Landschaften (und nicht so sehr wegen der Großstädte) diese Tour angetreten haben, haben wir recht wenig Zeit in der Hauptstadt eingeplant. Ob ich mir bei einem erneuten Norwegen-Besuch zwei oder drei Tage Zeit dafür nehmen würde weiß ich aber noch nicht - der Rest des Landes hat mich nämlich so sehr fasziniert das ich einen Großstadtbesuch wohl jederzeit gegen ein paar Tage im Grünen eintauschen würde...