
Tag 6: Morgendliches Drama, Mittägliche Motorrad-Traum-Strecke & Abendlicher Bilderbuch-Fjord
20. Juni 2019
Tag 8: Regen, der längste Tunnel der Welt – und wieder Regen
22. Juni 2019Als wir nach der verregneten Nacht morgens aus dem Zelt gucken, trauen wir unsreren Augen kaum: Der Fjord, der gestern Abend noch in dichten Nebel eingehüllt war, erstrahlt nun im morgendlichen Sonnenlicht. Schon vor dem ersten Kaffee beschließen wir früh aufzubrechen und die gut 10km zum gestrigen Aussichtpunkt nochmal zurück zu fahren um erneut - dieses Mal ohne dichte Wolken und Nebel - den Fjord abzulichten.
Wir kamen nur unmittelbar vor einem Reisebus voller asiatischer Touristen an - und haben unsere Motorräder ganz dreist auf dem äußersten Rand der Aussichtplattform geparkt. Nach ein paar schnellen Fotos waren sie wieder verschwunden und ich konnte den besten Platz der Plattform für eine gute halbe Stunde blockieren und ein paar schöne Zeitraffer-Aufnahmen machen.
Danach ging es weiter Richtung Süden, zunächst über eine herrliche Passstraße, deren Aufstieg phantastisch zu fahren gewesen wäre, hätten nicht Dutzende von Berentnerten Wohnmobilen mit entsprechend umherstehender Fahrweise die Straße vor uns blockiert... Nach einer knappen Stunden waren wir oben angekommen und mussten direkt eine kurze Pause einlegen - aus drei Gründen:
- Weil es eine herrliche Aussicht zu bestaunen galt, die wir zwingend fotografisch festahalten mussten,
- weil wir nach dem kurzen Zwischen-Hoch am Morgen nun doch die Regenkombis anziehen mussten und
- weil wir einfach nicht widerstehen konnten - heute, am Sommeranfang - eine kurze Schneeballschlacht zu machen (in Deutschland hat man Mitte Juni so selten Gelegenheit dazu). Natürlich schickten wir unseren Familien entsprechende Bilder, die sie sich zu Hause (bei Temperaturen im oberen Dreißiger-Bereich) nicht ohne ein kleines bisschen Neid ansahen, wie wir später hörten.
Danach ging es weiter Richtung Süden. Eigentlich hatten wir uns hier und da noch ein paar Zwischenstopps rausgesucht, aber da es mehr oder weniger den ganzen Tag über geregnet hat, sind wir gefahren bis wir keine Lust mehr hatten und haben dann zum Abend hin einen Camping-Platz aufgesucht. An ein paar ganz reizvollen Wasserfällen bzw. Aussichtspunkten sind wir zwar vorbeigekommen; wir haben aber nur angehalten wenn es gerade aus Versehen mal nicht geregnet hat. Unter'm Strich war dieser Tag nicht so spektakulär...
Wenigstens war der Camping-Platz überragend - er hat gewissermaßen den Tag doch noch gerettet: Zunächst einmal war das Areal riesig und so hatten wir eine ruhige Ecke direkt am unteren Ende mit bester Sicht auf den Sognefjord. Unten ebnete eine Beton-"Brücke" den Zugang ins Wasser - bei gutem Wetter soll sie wohl als Bade-Einstieg dienen. Wir haben kuzerhand unsere Motorräder darauf geparkt und ein spontanes Shooting am Fjord gemacht. Außerdem waren wir von den Dusch-Kabinen angenehm überrascht: Sie waren nicht nur angenehm groß und sauber, sondern hatten auch großzügig bemessene Warmwasser-Zeiten, was das Duschen nach diesem nasskalten Regentag sehr angenehm gestaltete.
So haben wir schließlich in der langsam einsetzenden Abenddämmerung (obwohl: so richtig dunkel wurde es nicht - immerhin waren wir hier in Höhe des 61. Breitengrades) doch noch gemütlich am Fjord sitzen und ein paar norwegische Biere trinken können...