
Tag 7: Schneeballschlacht am Sommeranfang
21. Juni 2019
Tag 9: Bergen
23. Juni 2019Die Nacht über hatte es durchgeregenet - und auch am Morgen gab es kaum 10 Minuten, in denen wir nicht nass wurden, sodass wir das Zelt feucht einpacken mussten. Unsere Laune war im Keller - und so langsam zehrten auch die 2.500km, die wir in der letzten Woche zurückgelegt hatten, an unseren Kräften. Dazu kam noch dieser immer häufigere Regen, der hier an der Westküste teils unberechenbar auf- und abzieht. Es war ganz einfach der Tiefpunkt der Reise - vor allem für Daniel, der tagelanges Motorrad fahren nicht gewöhnt war und dem sichtlich ein richtiges Bett fehlte.
Im fjordigen Westen des Landes hat man zwar viele Tunnel, die unter dem Wasser her oder einfach nur quer durch ein Gebirge hindurch führen, sodass man wenigstens für ein paar Kilometer vor dem Regen geschützt ist und ein bisschen trocknen kann. Spätestens wenn man am anderen Ende wieder rauskommt, holt einen der Regen aber wieder ein und alles beginnt von vorne...
Ein paar landschaftlich schöne Fleckchen haben wir aber dennoch zufällig entdeckt - als es gerade einmal aus Versehen nicht regnete. Ein paar andere, die wir uns vorher rausgesucht hatten, waren entweder enttäuschend oder versanken im Regen.
Eine der fahrerisch reizvollsten Strecken, die etwa 45 km lange Strecke zwischen Dale und Bulken, die am Hamlagrøvatnet vorbei führt, hat uns über ein gebirgige Passstraßen und schließlich zum Storfossdammen - einem Staudamm - geführt. Die mit Pastateller großen und entsprechend tiefen Schlaglöchern gesäumte Straße in Kombination mit permanentem Regen haben aber leider dazu geführt dass wir diesen Abschnitt nicht sonderlich genießnen konnten - auch, weil uns beiden jeweils ein Mal beim Bremsen bergab das Vorderrad kurz weggerutscht ist. Sicher, hier und da haben sich ein paar reizvolle Nebenschwaden sehr gut in die Landschaft eingefügt, aber unter'm Strich würde ich diesen Tag eher unter der Rubrik "geht so" einordnen...
Pünktlich zum Eintreffen am Campingplatz hat es dann doch noch aufgehört zu regnen, sodass wenigstens das Zelt in aller Ruhe trocknen konnte - immerhin etwas. Und auch die unmittelbare Landschaft hatte ihren Reiz, sodass wir abends noch ein bisschen durch die Gegend spazieren und am etwas windigen aber milden Abend noch ein paar Bierchen vor dem Zelt trinken konnten, bevor wir mit dem Vorsatz, diesen Tag zu vergessen, eingeschlafen sind.