
DIY Wandhalterung für Softboxen
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24. April 2021Ich habe nun die ersten Shootings hinter mir: Als erstes habe ich meine Ducati Monster abgelichtet - sie hat mir die ganze Zeit beim Bau zugesehen, da musste ich sie einfach als erstes auf den Laufsteg schicken. Danach kamen noch eine Suzuki Bandit 1200S und eine Yamaha MT-09 Tracer zu Besuch - genügend Gelegenheiten also, um das Studio gründlich zu testen.
Die Farbe ist tatsächlich sehr robust und verkraftet auch das permanente auf ihr herumlaufen sehr gut - leider ist der Boden aber etwas wellig geworden, sodass - je nachdem wie das Licht einfällt - die Unebenheiten doch recht deutlich hervortreten. Allerdings hat mir Julian einen guten Tipp gegeben: Wenn man mit viel Licht von oben arbeitet, kann man diese Unebenheiten sehr gut "flach blitzen", sodass sie kaum noch auffallen. Das funktioniert sehr gut! Außerdem steht mir in der Nachbearbeitung ja auch noch Photoshop zur Seite, sodass die letzten Makel einfach weggeklickt werden können...

Über den Laufsteg zur Bühne...
Ein letztes Problem hatte ich noch mit dem restlichen Boden vor der Hohlkehle: Aus irgendeinem Grund kriege ich den Betonboden nicht richtig sauber - weder gründliches Fegen oder Saugen noch auskärchern hat endgültigen Erfolg gebracht, sodass die Reifen schon nach einmaligem Durchrollen leicht weißlich sind. Abhilfe hat nur das Verlegen von Teppichen gebracht: Ich habe ein paar ausrangierte Schmutzfangmatten von einem Nachbarn bekommen und damit den Weg vom Tor bis zur Hohlkehle ausgelegt. Das hat außerdem den Vorteil, dass ankommende Bikes zunächst auf dem Teppich geparkt und etwas geputzt - oder, sollte tatsächlich mal jemand auf dem Weg zum Shooting von einem Schauer überrascht werden - getrocknet werden können.
Mit dem Grau der Hohlkehle bin ich ehrlich gesagt nur mäßig zufrieden: Beim Aussuchen sah es auf meinem (natürlich kalibrierten) Bildschrim im Vergleich mit weiß und schwarz genau passend aus. Als ich die Farbe dann in natura gesehen habe, war ich zunächst etwas verdutzt, da sie mir sehr hell erschien. Als ich sie dann aber auf der Hohlkehle verstrichen hatte, dunkelte sie beim trocknen noch deutlich nach, sodass die nun vorhandene Farbe wieder dem ursprünglichen Grauton entsprach. Was ich aber nicht berücksichtigt hatte, war die Menge an Blitzlicht, das die Hintergrundfarbe beim Shooting wieder aufhellt. So kommt es, dass ich bei einigen Bildern, vor allem bei denen mit viel Blitzlicht-Einsatz, einen fast schon weißen Hinter- & Untergrund habe, und keinen, der farblich genau zwischen schwarz und weiß liegt... Da ich die Hohlkehle ohnehin immer mal wieder nachstreichen muss (da kommt man halt nicht drum rum - wenn ständig Fahrzeuge darauf bewegt werden und immer mal wieder jemand drüber läuft, ist ein gewisser Abrieb nunmal vorhanden), werde ich zunächt den Rest der Farbe noch aufbrauchen (reicht noch für einmal nachstreichen) und dann im Laufe des nächsten Jahres auf ein dunkleres Grau wechseln. Signalgrau (RAL 7004) lächelt mich momentan sehr an - aber vielleicht wird es auch Verkehrsgrau (RAL 7042) oder Telegrau 1 (RAL 7045) - da muss ich noch eingehender drüber nachdenken...
Den Papier-Untergrund habe ich auch bereits getestet - allerdings an einem Tag, an dem ich alleine im Studio war. Das sollte man nicht machen: es ist nämlich (trotz seiner Dicke) nicht leicht das Papier gerade auszulegen. Man sollte mindestens zu zweit sein, besser noch zu dritt, sodass eine Person sich nur um das herunterlassen der Papierrolle kümmern kann (die macht sich nämlich gerne mal selbstständig, wenn sie eine gewisse - erstaunlich langsame - Geschwindigkeit erreicht hat). Die anderen beiden sollten dann von beiden Seite aus das Papier nach vorne ziehen. Da ich wie gesagt alleine war und das alles (noch) nicht wusste, sah es bestimmt witzig aus, wie sich das Papier verselbstständigt hat und sich unkontrolliert auf dem Boden verteilte... Immerhin sind keine gravierenden Knicke reingekommen - hier macht sich die Dicke des Papieres bezahlt! Nachdem ich es also nach Dutzenden kleineren Korrekturen geschafft hatte das Papier gerade auszulegen (die Kette der Rolle sollte unbedingt - vorher - an einer Schraube in der Wand gegen ungewolltes weiteres Herablassen gesichert werden!), konnte das Testen des weißen Hintergrundes beginnen: Die Farbe und Reflektionen sind grandios - das verriet mir schon der erste flüchtige Blick auf das Kamera-Display. Das erste Umrangieren des Motorrads klappte auch noch ganz gut, aber der zweite, dritte, vierte Positionswechsel (mit jeweils drei, vier, fünf Zügen, bis das Bike richtig ausgerichtet war), hat das Papier schon stark malträtiert, weil es sich immer mehr verschoben hat. Merke: Eine Papierrolle sollte, wenn sie ausgerollt ist, immer mit Gaffa-Tape an allen Seiten befestigt werden, damit es nicht allzu sehr verrutschen und somit zerknittern kann! Wieder was gelernt; der Preis hierfür waren "nur" vier Meter von der Rolle - 28 weitere Meter hab ich also noch...
Übrigens: Ab und an denke ich ja auch mit und habe mir, da weiß die anfälligste Farbe ist, einen 100er-Pack Schuh-Überzieher gekauft. Es ist zwar etwas nervig, für jedes Umrangieren des Motorrads zuerst die Überzieher über die Schuhe zu ziehen, schont dafür aber die helle Oberfläche sehr gut! Aber Vorsicht: Das Plastik hat keine allzu gute Haftung auf der glatten Oberfläche - mit den Überziehern wird zwar das Papier geschont, man rutscht aber sehr schnell aus (was fatal sein kann, wenn man gerade ein 250-Kilo-Motorrad rangiert)!
Ich habe auch noch mit einigen Tüchern experimentiert; dabei haben sich teils reizvolle Ideen entwickelt, die ich aber bei Gelegenheit noch weiter austesten muss. Die Firma Walimex bietet leichte Stoff-Hintergrund-Tücher an, die man (einfach oder gefaltet) sehr gut im Hintergrund einsetzen kann (hier erweist sich das Hintergrundsystem wieder als ungemein praktisch). Auf diese Weise wirkt der Bildhintergrund nicht steril, sondern bekommt etwas Struktur, was sehr gut aussieht (je nach dem, welcher Look erwünscht ist). Die Tücher gibt es in vielen verschiedenen Farben und mit nichtmal 20,- EUR pro Stück sind sie auch nicht allzu teuer. Der größte Vorteil für Schluderer wie mich: es ist nicht nur nicht schlimm, wenn man die Tücher nicht ordentlich aufbewahrt - sondern ausdrücklich erwünscht das sie geknittert gelagert werden, denn genau dadurch entsteht diese herrlich unregelmäßige Oberfläche, die den Hintergrund so interessant macht. Ich bewahre meine Tücher in jeweils einer Plastiktüte auf - dadurch werden sie schön zerknittert und sind gleichzeitig leicht zu verstauen und zu transportieren.
Was sich jetzt schon bewährt hat, sind meine Softbox-Wandhalterungen! Die Lichtformer nicht mehr für jedes Shooting auf- und wieder abbauen zu müssen ist grandios - sie hängen einsatzbereit an der Wand und sind innerhalb von wenigen Sekunden auf den ebenfalls bereitstehenden Stativen montiert. Mir fehlte zwar zunächst noch ein bisschen mehr Ablagefläche, aber dank zweier ungeutzter Klapp-Böcke und einer überzähligen Holzplatte habe ich nun einen improvisierten Tisch, der genau die richtige Größe hat um mal eben ein paar Objektive, Blitze, Stativköpfe oder sonstigen Kleinkram abzulegen. Alles in allem bin ich mit meinem kleinen Studio richtig zufrieden! Insbesondere, weil ich spontan daran gekommen bin und es innerhalb weniger Wochen mit recht geringem Zeit- und Geldaufwand realisieren konnte. Sicher, hier und da gibt es noch Verbesserungspotential - und rückblickend hätte ich das eine oder andere besser machen können - aber vieles kann man ja auch nach und nach noch umbauen bzw. umrüsten. Mit den Ergebnissen bin ich jedenfalls zufrieden: