Sechs Länder in Sieben Tagen – Die Tour
16. Juni 2010Erster Tag: Anfahrt bis Rostock und die irrwitzige Annahme auf der Nacht-Fähre schlafen zu können
26. August 2018Nachdem wir vor zwei Jahren relativ spontan einen kurzen Trip durch Schweden gemacht haben, ist mir dieses Land doch recht schnell ans Herz gewachsen; es musste also unbedingt noch eine ausgiebigere Motorrad-Tour unternommen werden. Nach etwas Recherche habe ich mich für die Variante "Basislager" entschieden: Ich habe das kleinste und günstigste Ferienhaus in Zentral-Süd-Schweden gebucht, das ich finden konnte. Wie wir später noch erfahren werden, werde ich das wohl nie wieder machen. Die Vorteile liegen zwar klar auf der Hand: Man hat ein festes Dach und ein richtiges Bett, gleich nebenan sind ein Bad und eine voll ausgestattete Küche; für die Tagestrips, die man unternimmt, nimmt man also nur das jeweils nötigste mit und der restliche Ballast bleibt trocken und sicher im Haus. Das nervigste daran ist aber, dass man für jede Tagestour die Rückfahrt einplanen muss - so ist man einerseits immer zeitlich angespannt und kann nicht spontan doch noch ein Stündchen länger bleiben oder noch einen Abstecher machen. Irgendwann wird es dunkel und man jagd über die schnellste Route gen Ferienhaus - dabei fährt man täglich über die gleichen Zubringer-Straßen und sieht die immer gleichen Dinge. Macht echt keinen Spaß, vor allem wenn man auf dem Rückweg durch drei Stunden Dauerregen muss anstatt gemütlich im Zelt zu liegen...
Nachdem also Ferienhaus und Fähre gebucht waren, habe ich einem Freund (Lars) meine Pläne unter die Nase gerieben. Er hat mit "Cool, ich komm' mit!" reagiert. Eine halbe Stunde war der Urlaub eingereicht und noch am selben Abend wurde die Ehefrau überzeugt. Bis dato hatte er eine irgendeine Harley; da er ohnehin dazu neigt relativ häufig und spontan seine Motorräder zu tauschen hat er sich kurz vor der Abfahrt - als sich abzeichnete dass ob des Gepäck-Transportes eine Harley kein geeignetes Touren-Motorrad ist - eine Yamaha MT 09 Tracer zugelegt. Innerhalb von zehn Tagen waren die ersten 1.000km voll und mit frischem Öl ging es los.
Zuvor haben wir noch das Touren-Profil festgelegt: Als Hobby-Fotografen mit einer Vorliebe für Landschaften und Burgruinen war schnell klar, dass wir nur wenig Innenstädte zu Gesicht bekommen würden. Wir haben also im Vorfeld einen großzügigen Fundus an Zielen und Touren zusammengestellt und in Abhängigkeit der Tageslaune mal die eine und mal die andere Tour ins Navi geladen.